Überall diese Kartelle. Sogar bei Schultaschen. Und bei „Brückendehnfugen“ haben sich zwei Anbieter die Torte geteilt. Und Pablo Escobar ist zwar tot, nicht aber die Drogen-Kartelle

Es ist wirklich kaum zu glauben, wie viele Kartelle in der Vergangenheit aufgedeckt worden sind (und wie viele noch im Schattenreich vor sich hin wirken). Schauen wir mal in die Berichterstattung – und beginnen mit einem „Pharma-Kartell“:

»Die Europäische Kommission hat gegen fünf Pharmaunternehmen Geldbußen in Millionenhöhe verhängt. Gegenstand ist die Beteiligung an einem Kartell für einen wichtigen pharmazeutischen Wirkstoff«, so dieser Beitrag: Pharma-Kartell: EU verhängt Geldbußen gegen Boehringer und Co.. Um was genau geht es hier? »Es ist das erste Mal, dass die Kommission im Arzneimittelsektor Geldbußen wegen eines Kartells verhängt. Konkret geht es um den Wirkstoff N-Butylscopolaminiumbromid (Butylscopolamin), einen Ausgangsstoff zur Herstellung des Arzneimittels Buscopan und entsprechender Generika, die gegen Bauchkrämpfe eingesetzt werden.«

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Amazon und seine höchstrichterlich bestätigte marktbeherrschende Stellung – die vielleicht nicht von Dauer ist: „Temu ist ein potenzieller Amazon-Killer“

Amazon ist ein ganz großer Player in der Plattformökonomie. Im Jahr 2022 hatte der Eigenhandel von Amazon einen Marktanteil von 17 Prozent. Aber das war nicht alles, denn der Marktanteil am Online-Handel insgesamt muss noch aufgestockt werden um weitere 39 Prozent, der über den Amazon Marketplace erwirtschaftet wurde. Insgesamt kommen wir also auf einen Marktanteil von 56 Prozent. Der übrige Onlinehandel und andere Marktplätze (wie beispielsweise eBay, Zalando, Otto und moebel.de) kamen im Jahr 2022 auf einen Anteil von 44 Prozent.

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Da rollt der ganz große Dollar. Bei Facebook und Co. sprudeln die Gewinne. Aber auch da oben gibt es Konkurrenz. Um diese KI

Ich hatte Ihnen das für die Digitalökonomie so wichtige Metcalfe’sche Gesetz erläutert, mit dessen Hilfe man die Monoplisierungstendenzen in der Digital- und Plattformökonomie besser verstehen und einordnen kann.

Dabei tauchte auch Facebook als ein Beispiel auf. Dieses Unternehmen – genauer gesagt der Meta-Konzern, zu dem Facebook gehört – taucht in der aktuellen Berichterstattung der Wirtschaftspresse auf, neben anderen Ihnen bekannten Firmen.

Bereits Anfang Februar 2024 wurde berichtet: »Milliardengewinne in der Techbranche: Vor allem Meta und Amazon glänzen mit ihren Jahreszahlen.« Und dann muss man sich erst einmal die Augen reiben, wenn man in dem Artikel Amazon und Meta mit Milliardengewinnen solche Zahlen serviert bekommt: »Bei den großen Techkonzernen haben sich die Gewinne teilweise mehr als verdreißigfacht. Meta und Amazon haben im Schlussquartal vergangenen Jahres jeweils mehr als zehn Milliarden Dollar Gewinn eingefahren.« Im Schlussquartal 2023 steht da – also in drei Monaten, nicht in einem Jahr.

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Aus den Untiefen der Digitalökonomie. Und was versteht man eigentlich unter einer „Plattformökonomie“?

Wir haben bereits viel gesprochen über Monopole, über Marktmacht und den Missbrauch von Marktmacht bis hin zu den Besonderheiten, die wir in der Digitalökonomie beobachten müssen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen an einem Beispiel zeigen, wie das, was wir bereits behandelt haben, aufgegriffen wird und dessen Schlussfolgerungen weit über ökonomische Auswirkungen im engeren Sinne hinausreichen. Daran anschließend finden Sie einige ergänzende Erläuterungen von mir zu dem so wichtigen Begriff der „Plattformökonomie“. Der wird Ihnen an vielen Stellen immer wieder begegnen, so dass Sie unbedingt eine Vorstellung haben sollten, was man darunter versteht.

Es geht um den folgenden Beitrag:

➔ Thieß Petersen (2019): Wie die Digitalisierung die Marktwirtschaft untergräbt (07.05.2019)

„The winner takes it all“: Das Netz wird von einer Hand­voll Firmen domi­niert. Aber digi­tale Mono­pole sind nicht nur für den Ver­brau­cher ärger­lich. Sie haben hand­feste poli­ti­sche Konsequen­zen, die eine Gefahr für die Demo­kra­tie sind – so beginnt Petersen seinen Beitrag.

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Die positiven externen Effekte der Landwirtschaft

Sie haben gelernt, welche bedeutsame Rolle die negativen externen Effekte beim Themenfeld Marktversagen und auch als konzeptioneller Kern der Umweltökonomik spielen.

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass es auch positive externe Effekte gibt. Erläutert wurde dies am Beispiel der Kindertagesbetreuung.

Hier nun ein weiterer wichtiger Teil der Volkswirtschaft: die Landwirtschaft.

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Von den vielen privaten, den wenigen öffentlichen und einigen meritorischen Gütern. Und was das mit der höchst umstrittenen Frage nach Studiengebühren zu tun hat

Wir haben in der letzten Veranstaltung die Güterbegriffe, mit denen die Ökonomen hantieren, angesprochen. Vereinfacht gesagt: Die allermeisten Güter, die Ihnen begegnen (und von denen Sie mehr oder wenige viele haben wollen, wenn Sie es sich denn leisten könnten) sind private Güter. Deren Charakteristikum lässt sich so auf den Punkt bringen: Für diese Güter existiert ein Markt und die Nachfrager müssen einen Preis bezahlen. Wer dies nicht will oder kann, wird von der Nutzung ausgeschlossen (Ausschlussprinzip). Also wenn Sie sich die Sachen anders als Ihr Dozent nicht leisten können, weil Sie nicht über die notwendige Kaufkraft verfügen, dann werden Sie vom Konsum dieser Güter einfach mal ausgeschlossen. Pech gehabt oder eben mehr lernen, damit Sie auch Professor werden. Aber da gibt es noch zwei andere, wichtige Güterarten:

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Was die Klimaökonomik mit negativen externen Effekten und Marktversagen zu tun hat

Als eine mögliche Ursache vom Marktversagen wird auf die negativen externen Effekten hingewiesen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass wir mit diesem Konzept in den Kernbereich der Umwelt- und vor allem der Klimaökonomie vorstoßen können. Es geht um die Frage, wie man den unbestreitbar vor unseren Augen ablaufenden Klimawandel wenigstens verlangsamen und damit die teilweise verheerenden weltweiten Folgen begrenzen kann. Und die Perspektive der Klimaökonomik berührt Ansätze und operiert mit Begriffen, die Sie in der VWL-Veranstaltung schon kennengelernt haben. Beispielsweise „negative externe Effekte“ und „Marktversagen“ und auch die Versuche einer Internalisierung externer Effekte in die Preisbildung.

Sie erinnern sich, ich habe das an einem Beispiel zu erläutern versucht, in dem es auch um Umweltaspekte ging (negative externe Effekte durch den Schwerlastverkehr sowie die Lkw-Maut als Versuch einer Teil-Internalisierung der Kosten, die von Dritten getragen werden müssen, weil sie bislang nicht in die Preiskalkulation der Speditionen eingegangen sind, die sich auf die betriebswirtschaftlichen und nicht auf die gesamtwirtschaftlichen bzw. sozialen Kosten bezieht).

Und was hat das jetzt mit dem Klimawandel und der Klimaökonomik zu tun?

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Von „natürlichen“ Monopolen und immer wieder Deregulierung und Regulierung als Schlüsselbegriffe der Wirtschaftspolitik

Bei der Besprechung der Marktform des Monopols sind wir auf den Begriff der „natürlichen Monopole“ gestoßen. Eine der typischen Ökonomen-Definitionen für das, was man sich unter diesen „natürlichen Monopolen“ vorstellen muss, geht so: Als natürliches Monopol wird in der Mikroökonomie eine Situation bezeichnet, in der sich aufgrund hoher Fixkosten und niedriger Grenzkosten besonders ausgeprägte steigende Skalenerträge ergeben. 

Alles klar? Nochmal genau lesen – wo haben wir hohe Fixkosten und relativ niedrige Grenzkosten? Hier die Beispiele, die ich Ihnen in der Vorlesung genannt und die wir dann auch teilweise vertiefend diskutiert haben: Eisenbahnen, Telefon-, Post-, Energie- und Wasserversorgungsnetze. Leitungsgebundene Infrastruktur also. Es macht nun wahrlich kein Sinn, nur für die Herstellung von Wettbewerb und damit von Wahlmöglichkeiten mehrere Wasser- oder Stromleitungen nebeneinander in die Häuser zu legen, von denen dann aber nur ein Netz genutzt wird.

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Update: Eine Sperrung der Straße von Hormus kann „wirtschaftliche Katastrophe“ auslösen

Sie erinnern sich an die Einführungsveranstaltung. Da hatte ich mich mit dem Fallbeispiel Rohölpreisentwicklung beschäftigt und über ein „damals“ konstruiertes Szenario – es gibt einen Zwischenfall zwischen dem Iran und den USA im persischen Golf und man muss überlegen, ob das lokal und temporär begrenzt bleibt oder ob es eine Eskalation mit enormen Auswirkungen auf den Transport von Rohöl und Flüssiggas aufgrund einer angenommenen Sperrung der Straße von Hormus geben könnte.

Zwischenzeitlich ist die Entwicklung in der Region leider nicht zum Guten weiter vorangeschritten und ich hatte Ihnen am 15. April diesen Beitrag hier geschrieben: Wenn die Realität das ausgedachte Beispiel überholt. Zugleich einige höchst aktuelle Anmerkungen diesseits und jenseits der Meerenge von Hormus. Und nun muss erneut ein Update zu diesem Thema vorgenommen werden.

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Und in der großen weiten Welt der Preisbildung gibt es dann auch Auktionen. Nicht nur Auktionen, bei denen Bilder lange schon toter Künstler an die Abnehmer gebracht werden

Auktionen – von denen muss man tatsächlich im Plural sprechen. Ich hatte darauf hingewiesen, dass das Auktionatormodell, das in seiner einfachsten Form von Preisfindungen auf dem Kunstmarkt über Auktionen bekannt ist, auch die Grundlage für die Preisbildung an der Börse darstellt. Auf dem Kunstmarkt haben wir es mit einseitigen Auktionen zu tun, also Gebote werden nur von einer Seite abgegeben, an der Börse treffen wir auf zweiseitige Auktionen, dort bieten sowohl Käufer als auch Verkäufer und passende Gebote werden zusammengeführt. Die folgende Abbildung zeigt und beschreibt Ihnen die Grundformen der Auktionen:

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